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Der Kongress will die amerikanischen Streitkräfte dazu zwingen, ihre Waffen und Sprengstoffe besser zu überwachen. Damit reagiert er auf eine Untersuchung der Associated Press, die gezeigt hat, dass von US-Stützpunkten gestohlene Schusswaffen bei Gewaltverbrechen wieder aufgetaucht sind.

Die Vorschläge sehen vor, dass das Verteidigungsministerium sowohl den Gesetzgebern als auch den zivilen Strafverfolgungsbehörden mehr über Waffen berichtet, die aus militärischen Waffenlagern, Transporten und Lagerhäusern verschwinden.

Insgesamt hat AP herausgefunden, dass in den 2010er Jahren mindestens 2.000 Schusswaffen der Army, Marines, Navy oder Air Force verloren gingen oder gestohlen wurden.

Selbst als immer mehr Waffen verschwanden, informierte das Verteidigungsministerium in den letzten Jahren den Kongress nicht mehr über die meisten Verluste oder Diebstähle. Das war eines der Ergebnisse einer Untersuchung, die zeigte, wie Sturmgewehre, Pistolen, panzerbrechende Granaten und andere Waffen ihren Weg auf die Straßen der Nation gefunden haben.

Die Gesetzgeber im Repräsentantenhaus und im Senat reagierten darauf, indem sie eine strengere Rechenschaftspflicht in die jeweilige Version des National Defense Authorization Act aufnahmen. Dieses überparteiliche Gesetz, das unbedingt verabschiedet werden muss, setzt politische Prioritäten für das Pentagon.

In den kommenden Wochen werden die Gesetzgeber die Unterschiede zwischen den beiden Versionen des Verteidigungsgenehmigungsgesetzes auf dem Weg zur Verabschiedung durch den Präsidenten ausräumen. So sieht der Senat beispielsweise eine stärkere Berichterstattung an das FBI vor, während sich das Repräsentantenhaus auf das Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives konzentriert.

In Interviews haben Militärbeamte zahlreiche Probleme bei der Verfolgung von Waffen in den riesigen Lieferketten des Militärs eingeräumt.

Der Vorsitzende der Joint Chiefs of Staff, General Mark Milley, erklärte im Juni gegenüber Senatoren, dass er eine "systematische Lösung" innerhalb des Verteidigungsministeriums anstreben würde - unabhängig davon, was der Kongress unternimmt. Sprecher der Armee und der Marineinfanterie haben erklärt, dass ihre Dienstzweige Änderungen an der Art und Weise vornehmen, wie sie die Waffen verbuchen.

Diese internen Bemühungen haben einige Gesetzgeber nicht überzeugt.

"Wir sind besorgt darüber, dass das Verteidigungsministerium anscheinend noch keine kohärente Strategie entwickelt hat, um seine Fähigkeit zu verbessern, über militärische Waffen und Ausrüstungen Rechenschaft abzulegen", schrieben die führenden Demokraten des House Committee on Oversight and Reform in einem Schreiben vom Montag an Verteidigungsminister Lloyd Austin und die Leiter der Dienstzweige.

Die Gesetzgeber baten um eine Unterrichtung über die Fortschritte bis zum 19. November. Sprecher der Armee, der Marineinfanterie und der Luftwaffe sagten, dass sie dem Ausschuss direkt antworten würden. Die Marine gab keinen Kommentar ab.

Das Schreiben befasste sich auch mit einer Technologie, die von einigen Einheiten der Luftwaffe und der Armee zum Aufspüren von Waffen eingesetzt wird, die aber auch Feinden mit geringerem technischen Aufwand ermöglichen könnte, US-Truppen aufzuspüren.

Eingebettet in militärische Waffen können dünne RFID-Etiketten (Radio Frequency Identification) die Zählung und Verteilung von Waffen vereinfachen. Feldversuche für AP haben jedoch gezeigt, dass die elektronischen Signale, die die Tags aussenden, außerhalb von Waffenkammern zu einem unerwünschten Verfolgungssignal werden können, und zwar aus größerer Entfernung, als einigen Streitkräften bewusst zu sein schien.

Das Verteidigungsministerium bezeichnete das Verfolgungspotenzial für Feinde als erhebliches Sicherheitsproblem, und die Marine teilte AP auf Nachfrage mit, dass sie die Technologie in Waffen nicht mehr einsetzen werde. Dennoch werden RFID-Etiketten in vielen Bereichen der Militärlogistik eingesetzt, und die Abgeordneten des Ausschusses forderten das Pentagon auf, detailliert darzulegen, in welchem Umfang die Technologie eingesetzt wird, und die Sicherheitsrisiken zu erläutern, die diese Anwendungen mit sich bringen.